Über uns, der Verein

Geschichte des Reit- und Fahrverein Östringen e.V.

Seit 1974, von einer kleinen Reitergruppe zunächst als Interessengemeinschaft geplant und dann als Verein gegründet,  erfuhr der RFVÖ einen ständigen Aufwärtstrend.

Plätze wurden gebaut, aus einer alten Bauhütte wurde das „Reiterstübchen“,  eine Reithalle entstand, der angrenzende Stalltrakt folgte umgehend.

Trotzdem fand man bei aller Arbeit immer noch Zeit für ein reges Vereinsleben.

Diesen „Vätern und Müttern“ des RFVÖ und den Bürgermeistern Hermann Kimling und Erich Bamberger, die immer offene Ohren für unsere Belange hatten, gebührt ein ganz besonderes Dankeschön.

Bei vielen Gelegenheiten habe ich den Erzählungen von Hermann Rausch, Günther Fettig und Robert Michenfelder über die Entstehung des Vereines und der Reitanlage gelauscht, alte Sitzungsprotokolle nachgelesen und so einen tiefen Eindruck erhalten wie viel mit wie wenig erreicht werden konnte.

Seit einigen Jahren erlebe ich den RFVÖ selbst, bin seit 1990 in der Vorstandschaft, zunächst als Beisitzer, als Pressewart, dann zweiter Vorsitzender, seit 1995 erster Vorsitzender.

In den folgenden Jahren war sehr der allgemeine Zeitgeist zu beobachten; im Zeitalter der Globalisierung leben wir in einer Zeit des Umbruchs und der Veränderungen. Wachsende Individualisierung, strikte Konsumorientierung, verändertes Freizeitverhalten, Betonung des Einzelwohls vor dem Gemeinwohl gepaart mit hohen Arbeitslosenzahlen und der immer breiter werdenden Kluft arm – reich fördert Neidgefühle, löst soziale Bindungen nicht nur zu Vereinen, auch zu Kirchen, Berufsvertretungen und ähnlichen am Gemeinwohl orientierten Institutionen.

Damit droht ein großer stabilisierender Faktor der Gesellschaft zu entfallen. Dieser Wandel erfordert ein gewisses Maß an Anpassung, Schritthalten.

Aber: Stillstand ist Rückschritt!

Es gilt kontinuierlich neue Wege zu erschließen und dringliche Ziele konsequent umzusetzen. Gestalterischer Wille erfordert auch den Mut, ausgetretene Trampelpfade zu verlassen und neue Wege zu gehen.

Bevor ich mich 1997 zum zweiten Mal der Wahl des ersten Vorsitzenden stellte, hatte ich den Punkt erreicht, bei dem ich ans Aufhören dachte – die Situation umkehren, alles hinschmeißen und die machen lassen, die nur eines richtig können – rumnörgeln, kritisieren, ja ob bewusst oder unbewusst die Arbeit anderer schlecht machen.

Aber dann hätte der oben beschriebene Zeitgeist auch mich eingeholt. Heute bin ich froh, durchgehalten zu haben, immer noch erster Vorsitzender des RFVÖ zu sein, diese Leute überlebt zu haben!

Heute mit einem Vorstandsteam, für das positive Streitkultur, konstruktive Kritik und kommunikative Entscheidungsfindung keine leeren Phrasen sind.

Im Jahr 1999 heiratete ich Kerstin, unsere Reitlehrerin und wir zogen nach Odenheim. Durch diese noch engere Anbindung des Ausbildungsbetriebes und die Schaffung der entsprechenden Rahmenbedingungen gelang es, ständig neue Mitglieder zu werben, die Lehrpferdesituation deutlich zu verbessern und auch auf finanzielle Engpässe wie beispielsweise den Wegfall der kommunalen Anlagenbezuschussung flexibler zu reagieren.

Das „Miteinander“ entsteht zwischen Einstellern und Reitschülern automatisch.

Ein „WohlfühlVerein“.